antriebig

In der letzten Woche fragte mich jemand, woher mein innerer Antrieb käme.

Antrieb ist eigentlich auch ein sehr wunderliches Wort. Es klingt gewissermaßen so, als würde es etwas geben, dass man ein- und ausschalten kann.

Ich habe auf diese Fragen früher oft mit meinem Lebenssinn geantwortet, mittlerweile bin ich mir aber gar nicht mehr sicher, ob das wirklich die Antwort ist. Denn ich kenne auch genügend Menschen, die sich sehr bewusst über ihren Lebenssinn sind und trotzdem sehr wenig Antrieb zu haben scheinen.

Ist es Leidenschaft? Auch so ein interessanter Begriff. Im Deutschen gerade noch viel mehr als in vielen anderen Sprachen, -etwas das Leiden schafft-. Das englische Wort Passion hat das etwas weniger spürbar auch in seiner lateinischen Wurzel.

Wie kann also etwas, dass Leiden schafft (in erster Linie häufig für uns selbst) also antreibend sein?

Schon stolpert das nächste Wort in den Kopf: Herausforderung. Wenn also etwas uns antreibt, das (im ersten Schritt) Leiden schafft, kann das ja nur damit zu tun haben, dass man, um wirklich etwas zu erreichen, seine Komfortzone verlassen muss, sich bewusst Unangenehmem aussetzt und Schwierigkeiten (Leiden) überwindet.

Das klingt spannend, oder?

Wenn Antrieb also etwas damit zu tun hat, sich Herausforderungen zu stellen, muss es ja gerade das Unbekannte, schwer zugängliche, die Transformation und das Wachstum sein, die uns antreiben. Das klingt widersinning, weil es gerade diese Dinge sind, die die meisten Menschen davon abhalten, irgendetwas zu tun.

Und doch erlebe ich immer wieder, dass genau das stimmt. Dass es Menschen gibt, die gerade durch die Herausforderungen, den Gegendruck, das angebliche „Unmöglichsein“ ihrer Mission angetrieben werden, sich daran zu reiben und über sich hinauszuwachsen.