Wieviel von Eurer Vision ist eigentlich gerade gegenwärtig, in dem was Ihr tut?

Gerade bin ich dabei ein Training für ein Unternehmen der Softwareentwicklung vorzubereiten. Diesmal soll es darum gehen, alle Teammitglieder des Startups unter einer Vision zu vereinen, die es möglich macht, agil und kollaborativ kundenzentriert zu arbeiten.

Beim Nachdenken über Visionen, bin ich immer wieder verwundert, wie viele Organisationen eine wirklich inspirierend formulierte Vision haben, aber wenn man Mitarbeitende der Firma fragt, kann kaum jemand diese Vision, die ja meist nur rein kurzer Satz ist, wirklich direkt hersagen.

Die Vision ist für sie daher nur eine leere Worthülse, die irgendwann mal für Marketing oder „weil man halt eine hat“ geschrieben wurde, aber die gar nicht die Strahlwirkung hat, die sie haben könnte.

Warum eigentlich nicht?

Reflektion der Vision

Bei Guide and Lead haben wir die Vision jeden Tag bei uns in den Meetings auf dem Tisch (oder in den Online Slides). Wenn wir durch unseren Entscheidungsprozess gehen, ist es zwingend erforderlich, an einem Punkt die Vision zu konsultieren und auch die Werte, die wir mit ihr verbinden, um sicherzustellen, dass wir immer auf Kurs sind.

Obwohl wir hier so viele, auch sehr verschiedene Dinge tun, sind wir doch alle in unserer gemeinsamen Vision vereint.

Wenn Ihr Euch mal Eure eigene Vision anschaut, sei es Eure persönliche, die Eures Teams oder die Eurer Firma, fragt Euch doch einmal, ob Eure Vision für Euch wirklich die Frage „Warum“ beantworten kann. Warum tut Ihr gerade was Ihr da tut? Warum tut Ihr es und nicht jemand anderes? Warum tut Ihr das für die Personen, für die Ihr es tut? Seid Ihr in Übereinstimmung mit Eurer Vision? Und wenn nicht, was müsste geändert werden? Die Vision oder das, was Ihr tut?

Wenn man diese Fragen ein wenig in sich arbeiten lässt und vielleicht sogar darüber meditiert oder die Vision in ein „Visionboard“ überträgt, um es greifbarer zu machen und visuell erfahrbarer, werdet Ihr schnell merken, wo sich etwas gut und richtig anfühlt und wo nicht.

Ich bin immer wieder fasziniert, was für feine Antennen Menschen gerade für derartige Un-/Stimmigkeiten haben. Hört Mensch auf diese Antennen bei einem Gefühl von Unstimmigkeit, findet sich oft ganz schnell Blockaden und Barrieren, die dem Selbst oder der Unternehmung im Wege stehen. (Übrigens eine Superpower von Menschen gegenüber einer rein kalkulierenden KI.)

Aber nun zurück zu meinem Training. Online soll es stattfinden und trotzdem menschlich verbinden. Immer eine Herausforderung. Und doch bin ich begeistert und dankbar dafür in der Lage zu sein, mit Teams (auch unserem hier) über Kontinente hinweg solche co-kreativen Prozesse angehen zu können.

Auf bald, Ulrike

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